Medien Shuttle

Was zunächst als eine Parodie auf (klassische) Science Fiction- bzw. auch Kunst-/Experimental-Filme (wie Matthew Barneys Cremaster 1) erscheint, gerät im Laufe der (kurzen) Fahrt der beiden ProtagonistInnen in einem luftschiffartigen, minimalistisch ''designten'' Innenraum zu einer rätselhaft-mystischen Reise in entlegen wirkende Regionen eines Universums, in denen sich die Aufmerksamkeit um das Medium der Skulptur/Plastik bzw. ihrer Wahrnehmung zu drehen scheint. Während die beiden Insassen des Shuttles sich jeweils zeitlupenartig in dem potenziell translozierenden Raum bewegen – stets in direkter oder angepeilter Beziehung zu einem (skulpturalen?) Objekt –, ''kommentiert'“ eine männliche Stimme aus dem Off diese Bewegungen und Kamera-Zooms auf die Objekte in getragener Diktion. ''… monumental, horizontal compositions of pronounced decorative effect. Air is the one of finest poetic feeling'', vernehmen wir da zum Beispiel am Anfang des Videos, diesmal mit Blick von außen auf das im Raum schwebende Shuttle. Sätze wie: ''The sculptor's work calls for steadfastness of purpose through long years of study, acute observation, fine intellectualability and above all a decided universalism – otherwise the world soon passes him by'' bringen uns allmählich auf die Fährte zum ''Phänomen'' Skulptur bzw. Bildhauerei, wobei zwischen der Stilistik der Texte und dem futuristischen Stil des Ambientes weite Zeitspannen zu liegen scheinen.

Hanakam & Schuller bringen in ihrem Video Shuttle auf gleichzeitig ''experimentelle'' (im Sinne des Experimentalfilms, aber auch als durchaus origineller Beitrag zur ''erweiterten Bildhauerei''), narrativ und inszenatorisch stark reduzierte/komprimierte sowie technisch und gestalterisch professionell umgesetzte Art und Weise mehrere inhomogene Ebenen (Zeiten, Räume, Sichtweisen und Ausdrucksformen, künstlerisch freie und ''Gebrauchs''-Ästhetik etc.) zusammen und erzeugen eine dadurch zwischen Realität und Fiktion stets changierende Spannung, wie sie letztlich auch dem ''Thema'' der Arbeit, der Bildhauerei (im klassischen wie auch ''erweiterten'' Sinn) zueigen ist.

(Auszug aus der Begründung einer Jury Shuttle als Preisträger zu benennen, Quelle: members.liwest.at/ooo/ROTHK/.../Juryentscheidung_PARK2010.pdf)