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Blick-Wechsel
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Das Video stellt die (Körper)integrität als Künstler in Frage. Das Weiß des Leintuchs, der nackte menschliche Körper, die Bewegung und die Symmetrie des Settings lassen klinische Assoziationen anmuten, wie sie im Bereich der Medizin, etwa in der Computertomografie beim Scan des menschlichen Körpers, zu finden sind. Sensibel gelöst ist hier das, was sich im Hintergrund am Bildschirm vollzieht. Es ist ein besonders spannendes Spiel mit dem, was im Kinoapparat als Blickegime bezeichnet wird. Eine Form der voyeuristischen Attraktion, die in dieser Art und Weise nur in einem zeitgebundenen Medium möglich ist. Langsam schiebt sich von beiden Seiten das Motiv, der nackte menschliche Körper ins Bild und wird im Zentrum vom Bildschirm förmlich verschluckt. Nur langsam rückt die verdeckte Scham ins Bildgeschehen und scheint sich am Ende des Loops dennoch zu entblößen, wenn die letzten Haarbüschel des Kopfes am Ende des Loops verschwinden. Was sich hier hintergründig rein im Kopf des Betrachters als Frage nach dem biologischen Geschlecht, einer biologischen Identität auftut, wird durch den Text im Vordergrund hart überlagert: der Frage nach der sozialen, beruflichen Identifizierung.
(Christoph Urwalek)