Programm 2019

BLICKLE ARCHIVE SERIES #41
Maria Petschnig
13. Dezember 2019

Das Programm spannt einen Bogen von frühen Videos von Maria Petschnig wie peep und KIP MASKER, die sich mit formalen (Körper-)Konstruktionen und dem voyeuristischen Blick in Kombination mit zweckentfremdeten Kleidungsstücken auseinandersetzen, zu privaten, absurden Inszenierungen wie in An Evening at Home oder Petschsniggle. Inneneinrichtung, Gegenstände, (Ver-)Kleidungen sind hier fetischhaft aufgeladen, erscheinen unheimlich; Fantasien oszillieren zwischen vertrautem Humor und triebhaftem Zwang. In den Arbeiten De Niña a Mujer und Poké, garden verwendet die Künstlerin wiederum dokumentarische Ansätze.

 

 

BLICKLE ARCHIVE SERIES #40
Constantinos Hadzinikolaou
11. Dezember 2019

Constantinos Hadzinikolaous filmisches Werk besteht vorwiegend aus Super-8-Stummfilmen, die jeweils nicht länger als drei Minuten dauern. Darüber hinaus hat er zwei Gedichtbände und einen Roman geschrieben. „Hadzinikolaous Herangehensweise ist poetisch – oder antipoetisch, wie er selbst meint. Sie ist auch politisch oder besser: zufällig politisch, denn für ihn wird ein Text umso heftiger und politscher, je poetischer (das heißt präziser) er ist“ (Katerina Tselou). Seine neueste Arbeit ist der 15-minütige Kurzfilm Henrieta & Ivan (2019). Hadzinikolaou bereitet derzeit eine Dokumentation über die Geschichte einer griechischen Rock-’n’-Roll-Band vor und arbeitet an seinem nächsten Roman.

(C. Hadzinikolaou)

 

 

BLICKLE ARCHIVE SERIES #39
Michaela Schwentner
16. Oktober 2019

The future of human containment, A 2001, 4 Min., ohne Dialog
la petite illusion, A 2006, 4 Min., ohne Dialog
speech, A 2009, 8 Min., ohne Dialog
Un divertissement d’amour, A 2012, 11 Min., OmeU
Penelope / in the scenery / reflecting / relations, A 2013–15, 19 Min., OmeU
A Contest, A 2013–16, 12 Min., OmeU

Zusatzfilme:
Self-capital. Episode 1, Melanie Gilligan, UK/CA 2009, 8 Min., OF
J’ai faim, j’ai froid, Chantal Akerman, F 1984, 12 Min., OmeU

 

 

BLICKLE ARCHIVE SERIES #38
Kerstin Cmelka und Mario Mentrup
Freitag, 6. September 2019

Die Angreifbaren, A/D 2019, 115 Min. OmeU

In vier Episoden erzählt der experimentelle Spielfilm Die Angreifbaren das cinema of attraction von heute. Mary Blick und Zeno Conradi schlagen sich als moderne Gaukler_innen multimedial und interdisziplinär durch. Innerhalb wechselnder Erzählstrukturen und variabler Bildformate treiben die Protagonist_innen die Handlung des Films in der zeitgenössischen Kultur- und Dienstleistungsindustrie voran. Sie sind darin Angreifbare: Angehörige einer sozial minderbewerteten Berufsgruppe, die neben dem Geldverdienen auch noch ihr Patchwork-Familienleben und die Sorge um ihre Kinder organisiert bekommen müssen.

 

 

BLICKLE ARCHIVE SERIES #37
Fanni Futterknecht
Freitag, 14. Juni 2019

Fanni Futterknechts künstlerische Praxis verbindet Performance und Video. Futterknecht inszeniert tableauartige Situationen und performative Bildelemente zwischen Skulptur und Design, die gleichberechtigt mit den Akteur_innen die Bühne beherrschen. Theatralik und Spiel bestimmen die Sprache, derer sich die Künstlerin bedient, um kunstimmanente Themen durchzudeklinieren.
In ihren neuesten performativen Arbeiten untersucht Futterknecht das Individuum im Zusammenhang mit der Gruppe. Sie thematisiert Gemeinsamkeit, Isolation, Wertsysteme und Machtstrukturen mit minimalistischen Handlungen und Texthinweisen und macht sie dadurch sichtbar und veränderbar.

 

BLICKLE ARCHIVE SERIES #36
Sabine Marte
Freitag, 7. Juni 2019

In ihren Videos – die nur Teil ihrer Praxis als Performerin, Musikerin und Theatermacherin sind – führt Sabine Marte die Betrachter_innen gerne auf unsicheres Terrain. Die Arbeiten sind verstörend und unheimlich, weil sie die gewohnten, auch ästhetischen Verhältnisse irritieren. Die Künstlerin experimentiert mit gängigen Narrativen, Historien und Geschlechterrollen und eignet sich Klischees aus Horrorfilmen, Science-Fiction oder Melodramen an. Diese bricht sie humor- und lustvoll. Auch die „Institution“ Sprache kommt in dieser queeren Praxis nicht zu kurz, denn mithilfe von Fragmentierung, Wiederholung und Übertreibung wird auch diese in ihre Einzelteile zerlegt und gehörig hinterfragt.

 

 

 

BLICKLE ARCHIVE SERIES #35
Michael Endlicher
Mittwoch, 22. Mai 2019

Für diese Ausgabe der Blickle Archive Series hat Michael Endlicher ein neues Video gestaltet und eine neue Performance konzipiert. Beide Arbeiten kreisen um den gesprochenen Text. Während beim Liveauftritt der Text zur buchstäblichen Anrufung wird, spielt der Künstler im Video mit Floskeln und Phrasen, die durch die jeweilige Zusammenstellung ihre Konnotation verändern.

 

 

 

BLICKLE ARCHIVE SERIES #34
Nicolas Jasmin
Freitag, 29. März 2019

Filme sind aus unserem kollektiven Bildgedächtnis kaum mehr wegzudenken: Szenen, Gesichter, Gesten und nicht zuletzt Titel haben sich unweigerlich darin eingeschrieben. Von 1996 - 2006 widmete sich Nicolas Jasmin unter dem Pseudonym N.I.C.J.O.B. diesem Reservoir an Bildern. In seinen Arbeiten spitzt der Künstler mittels Sampling, Playback, Loop und Rhythmisierung einzelne Spielfilmszenen so zu, dass das ursprüngliche narrative Gefüge zerbricht. So legt er subliminale filmische Strukturen frei, während der neu zusammengesetzte Ton vom Herstell-prozess der Videos erzählt. Mit diesen Werken war der Künstler in zahlreichen Ausstellungen vertreten bevor er sich 2011 wieder der Malerei zuwandte.

 

 

BLICKLE ARCHIVE SERIES #33
Patrick Topitschnig
Freitag, 15. März 2019

Patrick Topitschnigs Arbeiten verbindet eine Art schwarzer Humor: Wie im Genre des Horrorfilms arbeitet er mit audiovisuellen Situationen, die den Zuseher_innenkörper affizieren und oft Ungewissheit sowie leichte Unruhe hervorrufen. Präzise komponierte Bilder stellen die eigene Konstruiertheit aus und zeugen vom Interesse an filmischer Dauer. Gelegentlich ist diese Dauer als "Lebensdauer" auch tatsächlich Thema der Videos. Die Tonebene - sowohl Score und Musik als auch Sprache - ist dabei unabdingbar, um die Zusammenhänge zwischen Bild und Narration zu reflektieren. Der "reale" Hintergrund der Inszenierung ergibt sich dann oft viel später, sei es nun eine aufgelassene Salzmine in Rumänien oder ein hochtechnisiertes Bestattungsunternehmen in Australien.

 

 

BLICKLE ARCHIVE SERIES #32
Karl-Heinz Klopf, Teil II
Freitag, 25. Januar 2019

"Im Zentrum meines Interesses steht die gebaute Umwelt, wie ich sie erfahre," sagt Karl-Heinz Klopf über seine filmischen Arbeiten. Mal ist es der Straßenbelag in einem Stadtteil Istanbuls, mal das Haus eines indonesischen Architekten in einem Vorort von Jakarta, das ihn fasziniert. Dabei tastet er sich von Grund auf durch ein Bauwerk vor und schafft dafür eine filmisch-strukturelle Entsprechung, einer Denkbewegung gleich.

Programm

TESVIKIYE, AT/TUR 2004, 5:20 min

A Tropical House, AT/IDN 2015, 51 min

Testa, AT/ARG 2018, 18 min