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Blick-Wechsel
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In einer streng horizontalen Bewegung ertastet die Kamera eine weiß getünchte Wand. Minutenlang zwingt sie das Auge, die poröse Oberfläche zu verfolgen, bevor sie eine Kante ins Bild rückt, eine Öffnung, eine Türklinke. Kreischender Noise-Sound setzt ein. Die Kamera wandert weiter, sie erfasst einen endlos erscheinenden Gang, durchbrochen von unzähligen Notausgangsleuchten. Eine Türzarge. Eine horizontale Fensteröffnung gibt den Blick auf ein Gerüst frei.
An dieser Stelle entfernt sich das Video von der teilnahmslosen Schilderung des von Gegenständen und Menschen befreiten Realraums. Der Raum beginnt sich zu verschieben, einzelne architektonische Elemente sich zu vervielfachen und kaleidoskopartig aufzusplittern. Kanten werden zu Linien, der Raum zu einem flackernden, abstrakten Bild. Parallel zu dazu läuft ein Soundstück, das die Leere und Teilnahmslosigkeit der Bilder mit Evokationen von Gegenständen, Situationen und Vorgängen erfüllt: Man glaubt etwa, das Quietschen einer Lokomotive zu hören, erinnert sich an bestimmte Ereignisse aus der eigenen Vergangenheit.
(Sandro Droschl, Quelle: http://www.claudialarcher.com/clarDE/index.html)