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Blick-Wechsel
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KünstlerInnen Portraits: Ulrike Truger entstand im Rahmen des Projekts protestFORMEN
Trugers Tabubruch, gerade als Frau, liegt in ihrer Hartnäckigkeit, es geht nicht um momenthaftes Aufmerksamkeitshaschen – ein solches hat Spektakel-Charakter und ist damit systemintegrierbar. Die Bildhauerin zielt mittels Ästhetik ihrer Werke auf permanente Präsenz, will sich den Strukturen nicht nur einschreiben, sondern diese auch selbst bestimmen – und das bedeutet nicht weniger, als einen Machtanspruch zu stellen: jenen der ästhetischen Definitionsmacht. Sich künstlerisch und gesellschaftspolitisch auszusetzen und gegenzuhalten erfordert Kraft und Energie, besonders wenn der Widerstand ein dauerhafter ist – und er kennzeichnet Trugers Werk. Er endet nicht mit der Fertigstellung eines Objekts, sondern ist zum Bestandteil ihrer Arbeit, des Abarbeitens an der Strukturen des Steins und der Gesellschaft geworden. Denken nicht auf Zuruf, künstlerisches Handeln nicht auf Auftrag, sondern sich der systematischen Kontrolle widersetzen in der eigenständigen Aneignung von Thema und Raum. (Text: Evelyn Schalk aus MONUMENTAL BEWEGT, 2015)
© Ulrike Truger, Filmdokument paraflows PROTESTFORMEN, 2021