Tucker

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Ein Bild ist nicht leicht zu löschen. Man kann es spalten und dehnen, verwischen und vernebeln, umfärben und über andere legen. Es wird, am Ende, immer wieder ein Bild ergeben; ein weniger konkretes, weniger leicht lesbares vielleicht, aber immer noch: ein Bild. Michaela Schwentner's ''Tucker'' beginnt mit einer kurzen Nachricht, einer Botschaft aus der Maschine: Ein elektronisch manipulierter schmaler Bildstreifen blitzt im Dunkel auf, begleitet von ein paar synthetischen Tönen. Das ist ein Signal, aber es weist in die falsche Richtung; um elektronische Abstraktion geht es in dieser Arbeit kaum.
Danach weitet sich das Bild, als hätte es erst freigegeben, entfesselt werden müssen. Es zeigt ein Gebäude, in die Unschärfe entrückt, anonyme Architektur in unbekannter Landschaft, in den Farben Grün und Weiß sowie ein wenig Blau und Schwarz. Der instrumentale Pop der Wiener Band Le Charmant Rouge gibt dem nervösen visuellen Arrangement eine durchaus entspannte Basis. Weiße Linien, streng horizontal und vertikal gesetzt, strukturieren die komplexen Bildmanipulationen, verleihen Klarheit, sogar Ordnung, wo auf den ersten Blick bloß Wildwuchs zu herrschen scheint.
Die Idee der Bewegung ist in diesem vielschichtigen Musik-Kunst-Clip zentral: Die Illusion des unaufhörlichen Vorwärtsdrängens entsteht erst in der Montage, in der Zusammenfügung der Bilder, die an sich ganz unbewegt erscheinen. Tucker ist ein der Abstraktion zugeneigtes Werk, das nur noch am Rande, gewissermaßen: diskret auf die äußere Welt verweist. Tucker ist ein Zersetzungs- und Verwandlungsfilm, eine ungewöhnlich bildgewaltige, dabei seltsam zarte Arbeit, die von Blickverschiebungen und ästhetisierten Bildstörungen handelt. Gegen Ende hin setzt die Künstlerin einen jähen Bruch, einen kurzen Absturz ins Schwarz: Ein gelbes Farbfeld leuchtet links auf, rechts mischt sich ein sanftes Rot ins Weiß und Grün, während die Verhältnisse in alter Schönheit wiederhergestellt werden.

(Quelle: http://www.sixpackfilm.com/de/catalogue/show/1383)

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KATEGORIEN: FILM UND VIDEO

Produktionsland

AT : Österreich

Produktionsjahr

2004

Ton

Musik

Format

5:4

Farbe

Farbe