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Blick-Wechsel
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Ein medialer Übersetzungsfehler? Das Bild in Koriander gleicht einem videografischen Störfall - dem Anhalten oder besser gesagt: der Arretierunǵ des film-zeitlichen Kontinuums. Der "tremor" des vermeintlichen Standbildes reaktualisiert die Sehgewohnheit der Pausen-Funktion eines angehaltenen VHS-Bilds und dessen signifikanter Ästhetik.
Im Unterschied zu Monitor verschiebt Watzal das Testfeld der Bildanalyse hier ins Filmische, genauer: Videografische. Wenngleich ein vermeintlich starres Bild im/am Screen montiert ist, wird dieses als Veränderliches, Filmisches lesbar, realiter ist es ein einstündiger, auf zehn Minuten komprimierter Film unspektakulärer Einstellung, der Film zeigt: den Ausblick aus dem/einem Fenster. Watzal programmiert in diesem Video jeden einzelnen Frame mit einer geringen Vergrößerung. Indem nun der Screen die zur Glättung des Bildkontinuums üblichen Halbbilder in die virtuelle Bewegung der Einzelbilder einfügt, fotografiert das Format/der Screen quasi selbst sein eigenes "Zwischen den Zeilen".
Watzals Bild-(Film)gegenstand ist somit die Reihung, die Anatomie des Films/hier Videos selbst und dessen off, welches kurzweilig sichtbar wird, genauer: kürzer sichtbar, als es der Wahrnehmung des menschlichen Wahrnehmungsapparats möglich ist, ein/das Bild mit dem darauf folgenden Bild zu synthetisieren.
(Quelle: Ausschnitt aus einem Text von David Komary im Katalog zur Ausstellung "Can't see nothing", 2005)