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Blick-Wechsel
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Die 3-Kanal-Video-Installation White Lies beschäftigt sich mit populären Erzählstrukturen und dem Wechselspiel von Realität und Fiktion. Drei parallel gezeigte aber zufällig kombinierte Filmsequenzen ergeben in der Totale eine flexible Logik, die immer eine andere von vielen möglichen Wirklichkeiten darstellt. Fremd- und Eigenwahrnehmung der Figuren werden zum fundamentalen Bestandteil der geschaffenen Realität. White Lies zeigt drei Frauen verschiedener Generationen einer Familie an einem weiss eingedeckten Restauranttisch. Während sie auf das Essen warten, werfen sie sich Blicke zu, wechseln Sitzpositionen und widersprechen sich in paradox klingenden Sätzen wie „Ich weiss nicht, was ich gesagt habe. Es tut mir leid, was ich gesagt habe.“ In der Montage eröffnen sich temporäre Alternativen aus dem Drama: jede Figur spielt auch mit und gegen sich selbst, sie kann sich verdoppeln und verdreifachen. Schnell wird deutlich, dass hier ein Familiengeheimnis umkreist wird. Die Szene zeigt ein Gespräch, das immer wieder erhofft, versucht, verfehlt, vergessen oder vergeblich geführt wurde und eröffnet so einen Möglichkeitsraum. Dabei wechseln die Figuren immer wieder die Plätze und damit auch ihre Rollen: so will jede mindestens einmal zur Wahrheit beitragen, um sich im nächsten Moment wieder in Notlügen (White Lies) zu flüchten. Unermüdlich verspricht die Tochter: „Eines Tages werde ich es herausfinden.“
(Quelle: http://www.susanneweirich.com/work/work-index.html)